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Das Orakel der Blutampfer-Fee

Es begab sich meine schwangere Frau und ich einst in den tiefen Hunsrück, um ein schönes Wochenende im sattgrünen Nirgendwo zu verbringen. Herrlich: kein Netzempfang, geweckt durch Vogelgezwitscher, himmlische, alte Mühle und ein perfektes Essen. Es ist die "Historische Schlossmühle" in Horbruch (siehe Links).

Auf der Heimfahrt kamen wir an einer netten Kräutergärtnerei vorbei, in der ich ein paar Pflanzen gekauft hatte. Auf die Frage, wie man den Kampf gegen die Schnecken gewinne, antwortete die geschäftsführende Gärtnerin auf kuriose Art. Man sollte einfach nichts tun!

Ich war sprachlos und verlangte  jedoch nach einer Erklärung. Sie orakelte: Wenn die Pflanze gesund sei und genügend Energie besitze (wovon auszugehen sei), dann würde sich die komplett abgefressene Ampferpflanze - oder jede beliebig andere - im nächsten Jahr einfach davon erholen und noch größer und stärker werden.

Und jetzt aufpassen: Die Schnecken würden dann einfach erkennen, dass die Pflanze wieder fit sei und würden davon absehen, weiter an ihr herum zu knabbern. Schliesslich seien alle Akteure dieser Auseinandersetzung ein Teil des Kosmos (Wortlaut - ehrlich!) und der Natur und eben diese würde das alles irgendwie und irgendwann ausgleichen und wieder ins Lot bringen.

Und was sage ich heute: Genau so lief es in meinem Garten. Sauerampfer und Blutampfer (von dieser Gärtnerei - siehe Links) waren totgeweiht. Ging nichts mehr, aus und vorbei, auf nimmer wiedersehen, 6 Euro futsch. Die Schnecke hat gesiegt. Ich zollte Respekt.

Doch dann geschah die Wiederauferstehung im darauffolgenden Jahr. Die Pflanzen trieben aus, kamen kräftig aus dem Boden, ließen den ganzen Sommer über die Schnecken noch ein bisschen an sich herum knabbern und wuchsen weiter.

Ich hielt mich heraus. Geht mich nichts an. Der Kosmos macht das schon. Ich bin nur Zaungast und wage es ab und an, auch etwas für mich und meine Sommersalate zu verwenden. Aber sonst: "live and let die".

Schlußendlich und damit beende ich meine Ironie hatte die Naturkräuter-Gärtnerin recht. Man braucht Geduld. Pflanzen und Tiere stehen sich letztlich auf Augenhöhe gleichrangig gegenüber und lassen ein Gleichgewicht der Kräfte entstehen.

Wenn der Mensch sie läßt!

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Ulrich Schwarz