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Lavendel-Zucker und Rosen-Sahne

Zugegebenermaßen sind sowohl Zucker als auch Sahne nicht gerade die Aushängeschilder der gesunden und überlegten Ernährung. Schon klar. Zucker lässt das Insulin ausschütten, was wiederrum dafür sorgt, dass die aufgenommenen Fette (die Sahne!) – auch noch tierische – direkt und ohne Umwege zu den Fettpolstern wandern. Das geschieht übrigens mit allen Lebensmittel, die einen hohen glykämischen Index vorweisen (Weißbrot, Kartoffel, Nudeln, etc.). Wenn das dann ein paar Jahre oder Jahrzehnte so läuft, kommt man in den Kreis der Diabetes-Kranken. Volkskrankheit der Wohlstandsnationen, Tendenz steigend.

Jetzt zur Sahne. Das zweite weiße Gift. Wenn man Rohmilch stehen lässt, setzt sich der Fettanteil der Milch an der Oberfläche ab. Es entsteht Rahm, der abgeschöpft wird. Darin findet man zwar nicht mehr allzu viel Milcheiweiß, dafür aber mehr Fett und fettlösliche Vitamine. Wenn man dann die Sahne schlägt und vielleicht noch etwas Zucker hinzu gibt erhält man eine Süßigkeit, der man kaum widerstehen kann. Nachteil: Tierisches Fett, cholesterinerhöhend (LDL - der schlechte Wert) und Kalorienbombe de la Crème. Geht also ebenfalls voll auf die Hüfte.

Nach diesem kurzen Exkurs in die Ernährungskunde möchte ich jedoch wieder den Bogen zu den Kräutern ziehen.

Man kann beide dieser weißen Gifte zu Hause herrlich raffinieren und zu besonderen Anlässen reichen.

Während oder kurz nach der vollen Lavendelblüte schneide ich ein paar Blütenstände von der Pflanze ab und zerdrücke sie leicht mit einem Gewürzmörser. Damit lege ich mechanisch die ätherischen Öle offen. Diese sind Linalylacetat, Linalool, Campher und Cineol. Substanzen, die nachweislich gesundheitsfördernd sind und herrlich duften. In ein verschließbares Gefäß gebe ich dann die angedrückten Lavendelblüten zu normalem weißen Zucker, verschließe das Gefäß und schüttele das alles einmal ordentlich durch.

In den darauffolgenden Tagen entzieht der Zucker dem Lavendel die ätherischen Öle und verklumpt dabei etwas. Diesen aromatisierten Zucker kann man zum Süßen (Obstsalat, Milch, Sahne, Panna Cotta, Flammeris, Puddings, etc.) verwenden oder aber auch zum Verfeinern von herzhaften Saucen – wie in der Küche der Provence. Man kann noch einen weiteren Schritt gehen und den Zucker, gesäubert von den Lavendelblüten, mit etwas Wasser zu Läuterzucker verkochen. Dann erhält man dieses wunderbare „Gewürz“ in flüssiger Form.

Auch die Rose und ihre herrlich duftenden Blätter eignen sich zum Aromatisieren von Zucker oder wie hier beschrieben, von Sahne.

Geeignete Rosen hierfür sind die Rosa Gallica (Essigrose oder Apothekerrose – siehe Kräuterportraits) oder die Damaszener Rose, die bereits in der Antike kultiviert wurde. Diese Rose wird zu Herstellung des wertvollen und teuren Rosenöls und zu Rosenwasser (das anfallende Wasser-Destillat bei der Wasserdampfextraktion) verwendet. Der Duft entfaltet sich vor allem, nachdem man die Blütenblätter etwas antrocknet. Danach kann man die Blätter in flüssige Sahne geben und ein Tag stehen lassen. Die Sahne gewinnt dadurch den blumigen, schweren und betörenden Duft der Rose.

Für Desserts oder Torten oder als Beigabe zu Obstsalat einfach nur himmlisch. Damit kann man jeden Gast beeindrucken.

Damit werden zwar die Grundzutaten nicht gesünder aber es verschönt und bereichert zumindest den ungesunden Lebensstil und das ist doch tröstlich!

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Ulrich Schwarz